In Zukunft geht noch was. Funktionen für das Bildmanagement von morgen (Teil 1)
Nichts ist so gut wie das, was wir selber machen! Das trifft vielleicht nicht für alles und jeden zu. Aber je länger wir uns intensiv mit dem Thema Digital Asset Management auseinandersetzen, umso häufiger fallen uns Dinge auf, die wir anders und besser umsetzen würden. Natürlich hat jeder bei MAGmove eigene Ideen. Deshalb kommt bei der Frage nach dem perfekten DAM-System das ganze Team zu Wort. Aus allen Wünschen haben wir unseren ganz persönlichen Wunschzettel zusammengestellt, auch wenn Weihnachten noch lange nicht in Sicht ist.
(Kersten Weichbrodt, Geschäftsführer)
Wunsch 1: Alles Nichts Oder?!
DAM will gelernt sein. Deshalb sollten DAM-Systeme flexibel ausbaubar sein. Dann lassen sich mit einem System verschiedene Anforderungen und Professionalisierungsstufen abbilden. Neukunden empfehlen wir den Start mit einer Basisversion. Dabei stellen wir aber oft fest, dass viele Funktionen solcher Basispakete für Kunden unverständlich oder unwichtig sind und eher für Irritation als für Unterstützung sorgen. Andere Werkzeuge, die man selbstverständlich für inkludiert hält, sind wiederum kostenpflichtig. Von einem zu viel, vom anderen zu wenig – Willkommen in der Welt der Auto-Konfiguratoren. Aber „Alles Nichts Oder?!“ ist nicht Kerstens Welt. Unser Geschäftsführer wünscht sich von den Herstellern ein modulares DAM, das den Namen verdient hat. Denn nach dem erfolgreichen Start mit einem Basismodul steigen die Anforderungen ans DAM erfahrungsgemäß sowieso Schritt für Schritt – und mit Ihnen wächst dann das DAM und der Kunde.
(Thomas Sprung, Fotoredakteur)
Wunsch 2: Hör mir zu!
Als Fotoredakteur ist es Thomas’ Aufgabe, Motivwünsche unserer Kunden in Schlagworte zu übersetzen, um in der Bilddatenbank schnell die richtigen Bilder oder Assets zu finden. Darüber zu reden ist, wie so oft, der Schlüssel zur schnellen Erkenntnis: Rückfrage am Telefon, schneller Gedankenaustausch mit Kollege rechts, Zuruf von Kollegin links – schon erscheinen die gesuchten Motive auf Thomas’ Bildschirm. Warum lässt sich das Spiel eigentlich nicht auch mit einer Software spielen – Navi und Smartphone beherrschen es doch auch schon. Aber wo bleibt das DAM-System mit Spracheingabe? Auch weiteren Sprachsteuerungen stünde Thomas gar nicht abgeneigt gegenüber: Filterungen wie Quer- oder Hochformat nicht mehr klicken, sondern ansagen. Bitte Album anlegen, Name: „Auswahl“ – Bitte versenden – eMail – Max Mustermann… Es müssen ja nicht gleich alle Funktionen sein. Aber Thomas ist sicher: Wenn sich das umsetzen ließe, würden sich Nutzer und Software auch besser verstehen.
(Kris Poppe, Archivarin)
Wunsch 3: Workout mit der Software
„Ich gehe mal ins Archiv“, weckt heute wie früher noch dieselben Vorstellungen. Damals blätterte man im Keller mit Gemach durch Schränke und Schubladen, heute scrollt man per Zeigefinger durch digitale Ablagen, Kategorien und Schlagworte. Zu aktiven und dynamischen Menschen wie unseren Archivaren passt diese Arbeitsweise eigentlich nicht besonders gut. Am wenigsten zu Kris. Ihre Vision von dem Bildarchiv der Zukunft: VR-Brille auf und loslegen: Bilder mit der Hand markieren, zusammensammeln, verschieben, sortieren, ablegen und mit einem lässigen Swipe versenden. Danach ein schneller Walk durch die Kategorien und mal hier unten antippen, mal da oben auswählen. „Mal ins Archiv gehen“ – aber nicht mehr eindimensional vor dem Bildschirm sitzen, sondern dreidimensional in die virtuelle Bildwelt eintauchen – was für eine coole Reise!
(Sandra Heisch, Projektleiterin)
Wunsch 4: Tischlein deck’ dich
„Intelligente Sortierung, das wär’ mal was“, meint Sandra. „Ja – wie? Gibt’s doch schon!“, hören wir die Softwarehersteller rufen! „Nach Datum, Zeit, Dateiname…“ „Ja – nee!“ hören wir Sandra sagen, „ich meine: Intelligent!“ Fotoredakteure, die eine Tagesproduktion mit mehr als 500 Bildern in ihrem Upload finden, hätten gerne etwas mehr intelligente Unterstützung. Die Praxis ist nämlich nicht so linear, wie der eine oder andere Programmierer sich das vorstellt. In der Realität werden nachmittags noch ein paar Bilder nachgeschossen, die zum Motiv vom Vormittag gehören. Porträts und Gruppenfotos werden so gemacht, wie es gerade passt. Und weil es sich dann ergibt, wird noch eine Motivserie aufgenommen, die gar nicht auf dem Auftragszettel stand. Ja und da hätte Sandra eben gerne, dass sich die hochgeladene Produktion schon mal schön selbst vorsortiert. Porträts zu Porträts, Gruppenbilder zusammen, die Tischdeko brav hintereinander und die Motive, die sich erstmal nicht zu zuordnen lassen, die stellen sich bitte mal hinten an. Im Übrigen würde das nicht nur Sandra, sondern auch den Fotografen entlasten. Er muss nicht mehr nach eigenem Gusto vorsortieren, was Zeit und Geld kostet und Sandra vielleicht nicht mal zufrieden stellt. Also bitte: Wenn KI mal sinnvoll eingesetzt werden soll, dann wäre hier eine schnelle und einfach Lösung in Sicht und Sandra als Freundin gewonnen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil!
(Bozo, Furkes, Artdirector)
Wunsch 5: Bilder mit Stammbaum
Bozo bastelt mit Kollegen lange an einem Rendering rum, bis es endlich fertig ist und das Licht der Welt erblicken darf. Für Bilder, die aus verschiedenen Motiven montiert wurden, haben die Entwickler uns die Möglichkeit der Versionierung und Verknüpfung geschaffen. Das ist ja auch super, wenn alles schön in der Familie, sprich: in einem DAM-System bleibt. Doch wir alle wissen, dass außerhalb unseres DAM eine Welt existiert, die nur mit einer finalen Version handelt. Und in der Welt da draußen ist ohne Entstehungsgeschichte schwer nachzuvollziehen, welche Motive welcher Urheber in der finalen Version vorkommen. Deshalb wüscht sich Bozo einen Bilder-Stammbaum. Ein Metadatenfeld in dem genau das automatisch bei der Versionserstellung dokumentiert wird. Für bestimmte Nutzer verschlüsselt, für den Urheber als Beweisführung seines Rechtsanspruchs. Ein Feld, dem auch keine Formatierung oder Montierung was anhaben kann. Der Stammbaum bleibt für immer mit dem Motiv verkettet – Blut ist eben dicker als Formatwechsel…
Weiterlesen: Teil 2 des Wunschzettels